- Chelsea setzt sich im Final der Conference League in Breslau mit 4:1 gegen Betis Sevilla durch.
- Die Londoner laufen einem Rückstand hinterher, die Einwechslung eines geschonten Trios bewirkt die Wende.
- Während die «Blues» nun das Europacup-Puzzle vervollständigt haben, warten Betis und Nati-Verteidiger Ricardo Rodriguez (bis 45.) weiter auf den ersten internationalen Titel.
Historischer blauer Abend im polnischen Breslau: Chelsea darf sich dank einem 4:1-Finalsieg über Betis Sevilla vor über 40'000 Fans erstmals Champion in der Conference League nennen. Dies dank einem veritablen Steigerungslauf. Damit sind die «Blues» das erste Team, das mit Champions und Europa League alle drei europäischen Klubwettbewerbe in der Tasche hat – zudem den Pokal der Pokalsieger.
Nach einer Stunde und 0:1-Rückstand hatte Chelsea-Trainer Enzo Maresca genug gesehen. Mit der Einwechslung von Jadon Sancho und Levi Colwill beendete er sein Experiment und brachte zwei eigentliche Stammspieler. Schon zur Halbzeit war Captain Reece James, in Durchgang 1 ebenfalls überraschend nur auf der Bank, gekommen. Die Massnahmen zeigten umgehend Wirkung:
- 65. Minute: Cole Palmer flankt von rechts gefühlvoll in den Strafraum. Enzo Fernandez kommt frei zum Kopfball und nickt zum Ausgleich ein.
- 70. Minute: Wieder kommt die Flanke von Palmer, der auf dem rechten Couloir dem 19-jährigen Jesus Rodriguez eine Lektion erteilt. In der Mitte verlängert Nicolas Jackson den Ball mit der Schulter ins Tor.
Nach dem Doppelschlag hatten die Londoner endgültig Rückenwind. In der 83. Minute war es dann «Joker» Sancho, der sehenswert den Deckel drauf machte. Sein Schlenzer von links landete unhaltbar im langen Eck. Moises Caicedo sorgte in der Nachspielzeit dafür, dass der Sieg vielleicht etwas zu klar ausfiel.
Betis mit dem besseren Start – Rodriguez angeschlagen raus
Beide Teams zeigten von Beginn weg wenig Begeisterung für das Konzept «abtasten». Schon in den Startminuten ging es zügig hin und her. Nach gerade einmal 8 Minuten wurde Chelsea ein Abspielfehler zum Verhängnis. Betis schaltete schnell um. Der umtriebige Isco hatte auf der rechten Seite das Auge für Abde Ezzalzouli, dieser netzte eiskalt ein. Chelsea brauchte eine Weile, um sich zu berappeln. Die «Blues» hatten Glück, dass Johnny Cardoso (21.) aus kurzer Distanz sündigte.
Ein junges Chelsea – Marc Cucurella war mit 26 Jahren ältester Akteur in der Startaufstellung – eroberte sich die Herrschaft über den Ball Stück für Stück. Richtig gefährlich wurde es für eine zuverlässig verteidigende Betis-Defensive lange nicht. Nati-Verteidiger Ricardo Rodriguez löste dabei seine Aufgabe souverän, musste aber zur Halbzeit mit Adduktorenproblemen ersetzt werden. Ohne den Schweizer aufseiten der Andalusier, aber mit Sancho und James bei Chelsea kippte das Geschehen dann komplett. Die «Verdiblancos» müssen somit weiterhin auf den ersten internationalen Titel warten.